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Gesellschaft zur Unterstützung der Rechte afgh. Frauen und Kinder

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Mädchenschule Laghman

Am 13. Oktober 2004 trat ich meine zweite Reise nach Afghanistan an. Mit dem Zug fuhr ich von Wien nach Frankfurt, dann ging es mit der Ariana, der afghanischen Fluglinie nach Kabul. Soviel ich vergleichen konnte (zuletzt war ich im März 2004 in der Stadt), findet eine im Allgemeinen positive Entwicklung statt, besonders wurde große Hoffnung auf den Sieg des Übergangspräsidenten Karzai und die von ihm versprochenen Veränderungen gesetzt.
Leider sah ich aber immer noch viele Kinder, die eigentlich die Schule besuchen sollten, arbeiten, weil sie zum Lebensunterhalt ihrer Familie beitragen mussten.

Dankenswerterweise wurden uns von der Stadt Wien sowie von der Austrian Development Agency (ADA) die Mittel zum Bau einer Mädchenschule in der Provinz Laghman zur Verfügung gestellt, obwohl Afghanistan für Österreich kein Schwerpunktland der Entwicklungszusammenarbeit darstellt.

Zuerst setzte ich mich mit dem Unterrichtsministerium in Verbindung und traf den stellvertretenden und zu diesem Zeitpunkt auch amtierenden Unterrichtsminister Herrn Dr. Enayatullah Aman. sowie die zuständigen Abteilungsleiter, die mir alle ihre volle Unterstützung zusagten. Mein Bestreben war es, die geplante Schule von staatlicher Seite registrieren zu lassen, um die Bezahlung und Weiterbildung der Lehrer und die Ausstattung der Schule mit Lehrmaterial sicherzustellen und so für die Nachhaltigkeit dieses Projektes zu sorgen.
Auch haben wir unseren Entwurf mit den Plänen der Wiederaufbauabteilung koordiniert, um den Anforderungen einer Standardschule gerecht zu werden.

Anschließend reiste ich in Begleitung des Leiters unserer Partnerorganisation, die den Bau realisieren wird, und der von GURAF und dem Unterrichtsministerium eingesetzten Kontrolleure nach Laghman. Wir nahmen Kontakt zum Leiter der regionalen Schulbehörde auf, der seinerseits den Gouverneur der Provinz über das Bauvorhaben informierte.
Der Gouverneur, Herr Safi, äußerte den Wunsch, mich persönlich kennen zu lernen, dem ich gerne entsprach. Auch der Gouverneur versicherte mir seine volle Unterstützung, was für mich sehr wichtig war. Er gab seiner Anerkennung und seinem Stolz Ausdruck, dass diese Initiative von einer Frauenorganisation ihren Ausgang nimmt.

Genau so wichtig war die Unterstützung der lokalen Bevölkerung sowie der Dorfältesten, die mir eindrucksvoll bei der Grundsteinlegung zu Teil wurde. Diese Grundsteinlegung, die Ende Oktober in Anwesenheit fast der gesamten Provinzleitung statt fand, stellte für mich den eindeutigen Höhepunkt der Reise dar. Bei dieser Gelegenheit sprach der Provinzgouverneur dem Drogenanbau eine entschiedene Kampfansage aus.

Voraussichtlich wird die Schule in vier Monaten fertig gestellt sein. Unser nächstes Ziel ist, für die Einrichtung der Klassenzimmer sowie - unter Berücksichtigung der lokalen Traditionen - für eine umgrenzende Mauer zu sorgen.

Besonders haben mich aber auch die Umstände, unter welchen die Buben „Unterricht genießen“, erschüttert. Es existieren keine Klassenräume. Der Unterricht findet im Freien unter einem Baum oder an einem anderen halbwegs schattigen Ort statt. Bei Regenwetter oder auch bei zu großer Kälte im Winter wird der Unterricht wohl entfallen. Auch diesen Kindern sollte eine Alternative geboten werden in Form von Schulgebäuden und Lehrwerkstätten, um den Kinder eine Zukunft zu geben und dem Terrorismus den Boden zu entziehen.

Im Juli 2005 konnte diese Schule nach einer Bauzeit von 9 Monaten ihren vollen Betrieb aufnehmen.


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