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Hebammen-Ausbildungsprojekt III
ein Bericht von Mag. Zerka Malyar
Während meiner dritten Reise nach Afghanistan vom 17.03.2005 bis zum 31.03.2005
konnte ich durch die freundliche Unterstützung von VIDC Herrn Dr. Sediq Asif,
dem Leiter unserer Partner-NGO ARDP, mit der Durchführung eines neuerlichen
Hebammen-Ausbildungs-Projektes, diesmal in Chaho-Kam, Hafez-e-Shaheed, Dara-Do
und Aba-deebala-Kajekham, in der Provinz Badakhshan, betrauen.
Von öffentlicher Seite wurde dieses Vorhaben sehr begrüßt und voll unterstützt,
so vom stellvertr. Gouverneur der Provinz, Herrn Shams Rahman, und in besonderem
Maße von Leutnant General Saiq, dem Generaldirektor der Kriminalabteilung des
Innenministeriums, der aus dieser Provinz stammt und bei der Auswahl der
Teilnehmerinnen behilflich war.
Die Provinz Badakhshan liegt im äußersten Nordosten Afghanistans, ist sehr
gebirgig und verkehrstechnisch – so wie ein Großteil des Landes – praktisch
nicht erschlossen.
Auch aus diesem Grunde ist es für die Bevölkerung kaum möglich, zu öffentlichen
Gesundheitseinrichtungen zu gelangen (von denen es nur in der Hauptstadt Faisabad
ein Krankenhaus gibt).
Für Frauen besteht, aufgrund der traditionellen strengen Geschlechtersegregation
und dem Mangel an ausgebildeten weiblichen Arbeitskräften im Gesundheitsdienst,
nicht einmal diese Möglichkeit.
Der Ort, an dem das Projekt durchgeführt wurde, liegt 5,5 Stunden von der
Hauptstadt entfernt, wobei 4 Stunden mit dem Geländewagen zurückgelegt werden
können, der Rest muss mit dem Maultier (oder ähnlichem) bewältigt werden.
Die Philosophie des Projektes war es, die traditionellen Geburtshelferinnen
in den Dörfern in Schwangerenvorsorge, Hygiene und Leitung einer sicheren
und sauberen Geburt zu schulen und so ein Minimum an Gesundheitsversorgung
sicher zu stellen bzw. leicht vermeidbaren Komplikationen zu verhindern. Dazu
ist zu sagen, dass innerhalb Afghanistans, welches an sich die weltweit höchste
Müttersterblichkeit aufweist, die Anzahl der infolge von Schwangerschaft und Geburt
verstorbenen Frauen in der Provinz Badakhshan am höchsten ist.
Wie sich aus der Erfahrung der bisher durchgeführten Projekte gezeigt hat,
konnte durch die Schulung der Dorfhebammen die Komplikationsrate drastisch
gesenkt werden und es ist zu erwarten, dass durch den Einsatz der in diesem
Projekt ausgebildeten Frauen, die ihr erworbenes Wissen auch weiter geben,
das Leben zahlreicher Frauen gerettet werden kann.
Als ich mich im Juli 2005 anlässlich der Eröffnung unserer
Mädchenschule in Laghman neuerlich in Afghanistan befand, plante ich
anschießend auch eine Inspektionsreise nach Badakhshan zusammen mit General
Saiq, um mir einen persönlichen Eindruck vor Ort zu verschaffen. Leider fiel
das einmal pro Woche zwischen Kabul und Faisabad verkehrende Flugzeug aus
technischen Gründen aus. Da mein Rückflug bereits gebucht war, konnte ich
meinen Aufenthalt nicht verlängern. Aber wie mir von der Frau des stellvertr.
Provinzgouverneurs berichtet und durch General Saiq bestätigt wurde, wurde
das Projekt äußerst erfolgreich realisiert und von der lokalen Bevölkerung
mit großer Dankbarkeit angenommen.
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