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Gesellschaft zur Unterstützung der Rechte afgh. Frauen und Kinder

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Hebammen-Ausbildungsprojekt I

Nach internationaler Berichten ist in Afghanistan die Quote der während der Geburt bzw. durch die Folgen der Geburt sterbenden Mütter die höchste der Welt, das heißt in Afghanistan sterben jeden Tag 50 Frauen bei der Geburt oder deren Folgen. Daher haben wir Maßnahmen ergriffen dieses Problem zu minimieren indem wir die regionalen Hebammen ausbilden.

Projektbericht des Leiters des Trainingsprogramms:

Die Lebensbedingungen und gegenwärtige Situation in der Region Qelago, Memlla und Lokhi, wo Basis-Ausbildungskurse durchgeführt wurden sind katastrophal. Hier sind elementare Mängel, was die Gesundheit oder auch nur das schlichte Überleben betrifft, fest zu stellen. Die Bevölkerung dieser Gegend leidet noch immer unter hoher Müttersterblichkeit sowie unter weitgehend vermeidbaren Erkrankungen. Begrenzter Zugang zur Gesundheitsfürsorge sowie unzureichendes Wissen über hygienische Lebensbedingungen verursachen noch immer Erkrankungen wie zunehmende Komplikationen bei Geburten, Durchfallserkrankungen, Typhus, Hautinfektionen, Wurmerkrankungen und vieles mehr. Aus dem Anstieg der Erkrankungen und auch Sterbefälle in besagtem Gebiert ergibt sich die Notwendigkeit, die traditionellen TBA`s besser zu schulen. Durch das Ausbildungsprogramm werden wichtige Informationen weitergegeben und in den Gemeinden verbreitet.

Zur Durchführung des Programms wurden folgende Vorarbeiten geleistet:

Auswahl der Hebammen
Die Auswahl der TBA`s wurde vom Personal der Klinik getroffen. Während des Auswahlverfahrens wurden die Kriterien den Gemeinden erklärt, und zwar in mehreren Treffen mit den Gemeindevorstehern und den Dorfbewohnern in deren Häusern. Die Gemeinden schlugen dann erfahrene, aber fachlich nicht geschulte Geburtshelferinnen für die Ausbildung vor.

Ausbildungskurs für Geburtshelferinnen
Nach der Auswahl der Teilnehmerinnen wurde der Trainingskurs an drei verschiedenen Orten im Distrikt Khogiani durchgeführt. Jeder Kurs – auf Basis des MCH (mother-child-center)- sowie des WHO-Lehrplans dauerte drei Wochen, wobei es sich um einen Grundkurs handelte. Die Anzahl der Teilnehmerinnen betrug insgesamt 46 Personen. Am Ende der Grundschulung wurde jeder Absolventin ein Hebammenkoffer nach den Standards des MCH überreicht. Das Programm wurde von jeder Gemeinde sehr gut aufgenommen. Das Hauptanliegen des Projekts besteht darin, die Mütter- und Kindersterblichkeit in der Region zu verringern und das Angebot an und den Zugang zur Gesundheitsfürsorge zu erhöhen. Dafür sind die TBA`s jetzt gut ausgebildet, sowohl für die Schwangerenvorsorge, die Geburtsleitung- und die Nachbetreuung im Wochenbett.

Um diese Ziele zu erreichen, wurden folgende Schwerpunkte gesetzt:

Ausbildung der TBA`s in den Gemeinden zur Leitung einer sauberen und sicheren Geburt.

Ausbildung der TBA`s in Hinblick auf Früherkennung von Risikoschwangerschaften und Komplikationen bei der Geburt, so dass sie die Schwangere dem nächstgelegenen Mutter-Kind-Zentrum zuweisen können.

Folge- und Auffrischungskurse (MCH plant, die Tätigkeit der TBA´s zu überwachen und regelmäßig alle drei Monate Folgetreffen zu veranstalten)

TBA = Traditional Birth Assistant – traditionelle Geburtshelferinnen; MCH = Mother-Child Center

Lesen Sie auch den Bericht von Mag. Zerka Malyar (Vorsitzende des Vereins GURAF) über ihre Reise nach Afghanistan und die damit verbundene Besichtigung des abgeschlossenen Hebammenprojekts (10.03. bis 25.03.2004)

Im Dezember 2003 besuchte auch Dr. Imhof bei ihrer Afghanistanreise zufällig dieses Projekt. Sie hat uns auch einige Bilder zur Verfügung gestellt.


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